Die HÖRMANN Industries GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2TSCH) hat heute ihren Jahresabschluss 2019 veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2019 wurde mit 622,2 Mio. € ein Umsatz auf Vorjahresniveau erwirtschaftet (Vorjahr: 624,1 Mio. €). Die Gesamtleistung verringerte sich von 675,1 Mio. € in 2018 um 33,9 Mio. € oder 5,0 % auf 641,2 Mio. €, was vor allem durch die zum 1. April 2019 erfolgte Entkonsolidierung der HÖRMANN Automotive Penzberg GmbH und einem gegenüber 2018 geringeren Bestandsaufbau bedingt ist. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 35,6 Mio. € (Vorjahr: 41,8 Mio. €), das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 28,3 Mio. € (Vorjahr: 30,5 Mio. €), das EBIT einschließlich Sondereffekte erreichte 23,7 Mio. € (Vorjahr: 25,1 Mio. €). Das Geschäftsjahr 2019 schloss mit einem Konzernjahresüberschuss von 9,9 Mio. € (Vorjahr: 14,6 Mio. €). Die Umsatzprognose wurde damit übertroffen, das Ergebnis liegt im Rahmen der Planung.

Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns verbesserte sich von 112,8 Mio. € zum 31. Dezember 2018 auf 121,2 Mio. € per Ende 2019. Die Eigenkapitalquote stieg stichtagsbezogen von 38,3 % auf 38,8 %, der Nettofinanzmittelbestand lag bei 64,8 Mio. €. Die Bilanzsumme erhöhte sich aufgrund des gestiegenen Anlagevermögens um 17,9 Mio. € auf 312,6 Mio. €. Ohne Auszubildende beschäftigte das Unternehmen im Berichtszeitraum im Durchschnitt 2.821 Mitarbeiter.

"Mit der geschäftlichen Entwicklung der HÖRMANN Industries insgesamt können wir trotz einer Nachfragedelle im vierten Quartal und der Sonderbelastungen durch die Produktionsverlagerung der HÖRMANN Automotive Penzberg in die Slowakei im Geschäftsbereich Automotive zufrieden sein", sagt CEO Dr. Michael Radke.

 

HÖRMANN Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Automotive erwirtschaftete in 2019 einen Umsatz von 379,5 Mio. € (Vorjahr 423,9 Mio. €). Ursächlich für den Rückgang war neben der zum 1. April 2019 erfolgten Entkonsolidierung der HÖRMANN Automotive Penzberg GmbH der ab Herbst 2019 eingetretene Rückgang in der Auftragslage der europäischen Lkw-Hersteller. Im Geschäftsbereich Communication profitierte die Gesellschaft 2019 von der spürbar gestiegenen Nachfrage und dem günstigen Produktmix, so dass der Umsatz von 96,1 Mio. € (2018) auf 108,4 Mio. € stieg. Der Umsatz im Geschäftsbereich Engineering ist im Berichtszeitraum aufgrund von in 2019 fakturierten mehrjährigen Projektaufträgen sowie der zu 51,0 % übernommenen und zum 1. April 2019 erstkonsolidierten Klatt Fördertechnik GmbH von 65,6 Mio. € auf 86,9 Mio. € gestiegen. Der Geschäftsbereich Services hat in einem schwierigen Industriemarktumfeld seinen Umsatz in 2019 von 38,5 Mio. € in 2018 auf 47,2 Mio. € gesteigert, wobei dieses Plus nahezu ausschließlich auf den Infrastrukturservice entfällt, während die Auftragslage in der Automobil- und Maschinenbauindustrie rückläufig war.

 

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Bezogen auf das laufende Geschäftsjahr 2020 werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die HÖRMANN Gruppe - wie für viele andere Unternehmen der europäischen Industrie - einen Einfluss auf die Finanz- und Ertragslage haben, der nur mit großer Unsicherheit abschätzbar ist. Während in den Bereichen Communication und Engineering, in denen es viele öffentliche Auftraggeber gibt, das Geschäft unter Berücksichtigung der Umstände und mittels Umsetzung verschiedener flexibler Maßnahmen weitgehend normal weiterläuft, sind die Bereiche Automotive und Services von der Krise spürbar betroffen. Die Produktion in den deutschen Werken des Geschäftsbereiches Automotive und die Dienstleistungen im Geschäftsbereich Services waren am 23. März 2020 als Reaktion auf die Produktionsaussetzungen bei den großen Pkw- und Nutzfahrzeugherstellern - also auch volumenstarken Hörmann-Kunden - in weiten Teilen unterbrochen worden. Davon betroffen waren insbesondere die Automotive-Werke in Gustavsburg und Wackersdorf sowie die Services-Standorte in Salzgitter und Wolfsburg. In dieser Woche ist der Betrieb sukzessive wieder aufgenommen worden. Ab der kommenden Woche soll die Produktion wieder geregelt laufen, wird jedoch von einer normalen Auslastung zunächst noch weit entfernt sein. Die weitere Entwicklung hängt stark von der Nachfrage der großen Kunden respektive der Marktnachfrage ab.

Johann Schmid-Davis, CFO der HÖRMANN Industries GmbH: "Unsere breite industrielle Diversifikation gibt uns in der HÖRMANN Gruppe einen gewissen Schutz gegen plötzliche Einbrüche der Wirtschaft und Rezessionen wie wir sie derzeit sehen. Und wir hatten im vergangenen Jahr ein gutes Gespür, unsere Finanzierung rechtzeitig auf ein neues, stabiles Fundament zu stellen."

Unter Vorbehalt der derzeit kaum vorhersehbaren wirtschaftlichen Entwicklung durch die gegenwärtige Corona-Krise erwartet HÖRMANN Industries für das Geschäftsjahr 2020 auf Konzernebene einen Gesamtumsatz von etwa 480 bis 520 Mio. €. Für das operative Geschäft wird noch ein leicht positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (operatives EBIT) angestrebt, das aber aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rezession und der erwarteten rückläufigen Marktentwicklung insbesondere im Geschäftsbereich Automotive deutlich unter dem Vorjahrswert liegen wird.

Der vollständige, detaillierte Jahresabschluss inklusive eines ausführlichen Interviews mit
den Vorständen Dr. Michael Radke und Johann Schmid-Davis kann hier heruntergeladen werden: http://www.hoermann-gruppe.de/investor-relations/finanzpublikationen