HÖRMANN Gruppe veröffentlicht Geschäftsbericht 2022
Dr. Michael Radke, CEO der HÖRMANN Industries GmbH: „Die HÖRMANN Gruppe hat die Krisen der letzten drei Jahre gut gemeistert und sich auch im Geschäftsjahr 2022 stabil entwickelt. Verglichen mit der Finanzkrise 2008/2009, die damals tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen hatte, sind wir sehr gut durch die letzten Jahre gekommen. Wir verfolgen weiterhin konsequent die Ausrichtung der Gruppe auf zukunftsfähige Geschäftsfelder mit Wachstumspotenzial und guter Ertragskraft, wie z. B. durch die Gründung unseres Geschäftsbereichs Intralogistics im letzten Jahr oder die jüngst publizierte Akquisition unserer Tochtergesellschaft Funkwerk.“
Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 136,4 Mio. € (31.12.2021: 131,1 Mio. €). Das gestiegene Eigenkapital trug trotz einer erhöhten Bilanzsumme – im Wesentlichen aufgrund eines inflationsbedingt stark gestiegenen Working Capital – zu einer soliden Eigenkapitalquote von 37,4 % (31.12.2021: 38,4 %) bei.
Johann Schmid-Davis, CFO der HÖRMANN Industries GmbH: „Die Zwanzigerjahre dieses Jahrhunderts sind bis dato eine große Herausforderung für jedes Unternehmen. Aber genau hier hat sich wieder unser diversifiziertes Geschäftsmodell und seine Tragfähigkeit unter Beweis gestellt. Zudem hat uns die Stabilität unserer Finanzierungsstruktur sehr geholfen. Wir haben uns damals bewusst für eine Anleihefinanzierung als Basisfinanzierung für das Unternehmen entschieden, um langfristig die Finanzierung zu sichern und auf solche Krisen vorbereitet zu sein. Zudem haben wir ein sehr stabiles Bankenkonsortium mit einem flexiblen Kreditrahmen, das uns auch in Zukunft vertrauensvoll zur Seite stehen wird.“
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Im Bereich Automotive erhöhte sich der Umsatz im Wesentlichen materialpreisbedingt gegenüber dem Vorjahr von 333,5 Mio. € auf 403,7 Mio. €. Preisbereinigt belief sich der wertschöpfende Umsatz auf rund 360 Mio. €. Neben dem seit Mitte 2021 aufgrund fehlender elektronischer Bauteile gedrosselten Produktionsvolumen führte die russische Aggression in der Ukraine in der Lkw-Produktion des Hauptkunden MAN Truck & Bus AG von Mitte März bis Anfang Mai 2022 zu einer Unterbrechung der Fahrzeugproduktion. Die auf Lkw-Komponenten ausgerichteten Werke in Gustavsburg und Bánovce, Slowakei, mussten ebenfalls die Produktion in diesem Zeitraum stark drosseln. Hinzu kamen die massiv erhöhten Material- und Energiepreise, die stark auf die Marge drückten. Dennoch konnte der Geschäftsbereich sein EBIT von -5,9 Mio. € im Vorjahr auf -2,7 Mio. € verbessern. Für das laufende Geschäftsjahr wird die Rückkehr in die Gewinnzone erwartet.
Der Bereich Communication konnte nach dem sehr guten Jahr 2021 auch im Berichtsjahr seine gute Marktposition und technologische Produkt- und Lösungskompetenz nutzen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Auftragseingänge von 214,1 Mio. € (Vj. 186,4 Mio. €) verbucht. Der Umsatz konnte gegenüber dem Jahr 2021 (169,9 Mio. €) um 10,3 Mio. € bzw. 6,1 % auf 180,2 Mio. € erneut gesteigert werden. Allerdings wirkten sich Materialverfügbarkeitsprobleme (insbesondere bei elektronischen Komponenten), daraus resultierende Preissteigerungen, Projektverzögerungen, ein geänderter Produktmix und der geplante Umsatzrückgang im Segment Zugfunk ungünstig auf die Ergebnisentwicklung aus. Entsprechend reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Jahr 2021 (37,1 Mio. €) auf 31,7 Mio. €. Mit einer EBIT-Marge von 17,6 % (Vj. 21,8 %) kann der Bereich Communication jedoch weiterhin eine überdurchschnittlich gute Rendite ausweisen. Nachdem große Teile der Förderprogramme der Bundesregierung für das Produktsegment Zugfunk in 2022 ausgelaufen sind, erwartet die HÖRMANN Industries GmbH für das angelaufene Jahr 2023 im Bereich Communication eine Konsolidierung auf weiterhin überdurchschnittlichem Ertragsniveau.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte sich der neue Geschäftsbereich Intralogistics mit der Kompetenz und dem Know-how zur Planung und Realisierung von hochautomatisierten Intralogistiksystemen dem allgemeinen Markttrend entsprechend und darüber hinaus positiv entwickeln. Im Berichtszeitraum erzielte der Bereich einen Umsatz von 79,1 Mio. € (Vj. 64,2 Mio. €, als-ob). Dabei konzentrierte sich der Geschäftsbereich auf die Neuausrichtung und die damit einhergehende Integration und Restrukturierung des Bereichs Services. Dementsprechend wurde 2022 ein EBIT in Höhe von -3,3 Mio. € (Vj. 1,1 Mio. €, als-ob) erwirtschaftet. Gestützt durch einen Auftragsbestand in Höhe von über 100 Mio. € erwartet der Geschäftsbereich im angelaufenen Geschäftsjahr 2023 bei einem deutlichen Umsatzwachstum die Rückkehr in die Gewinnzone.
Mit Umsatzerlösen von 21,6 Mio. € lag der Bereich Engineering leicht unter dem Vorjahr 2021 (Vj. 23,0 Mio. €, als-ob). Dank eines margenstarken Produkt- und Leistungsmixes gelang es, das EBIT mit 4,0 Mio. € auf Vorjahresniveau (4,3 Mio. €, als-ob) zu halten. Die EBIT-Marge belief sich damit auf 18,5 % (Vj. 18,7 %, als-ob). Der Bereich Engineering erwartet für 2023 einen Umsatz von etwa 24 Mio. € und ein EBIT von etwa 3,0 Mio. €.
Prognose 2023
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die HÖRMANN Industries GmbH Umsatzerlöse zwischen 730 Mio. € und 760 Mio. €. Für das operative Geschäft wird unter Berücksichtigung des veränderten Produkt- und Dienstleistungsmix sowie der negativen Einflussfaktoren aus den stark gestiegenen Materialpreisen sowie den absehbaren Steigerungen bei Personal- und Energiekosten ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf dem Vorjahresniveau zwischen 23 Mio. € und 25 Mio. € (2022: 23,7 Mio. €) angestrebt. Die Entwicklung des Working Capital und der verfügbaren Liquidität wird damit auf dem Niveau des Berichtsjahres erwartet.
Der vollständige, detaillierte Jahresabschluss inklusive eines ausführlichen Interviews mit den Geschäftsführern der HÖRMANN Gruppe, Herrn Dr. Michael Radke, Herrn Johann Schmid-Davis, und Herrn Dr. Christian Baur kann unter heruntergeladen werden: http://www.hoermann-gruppe.de/investor-relations/finanzpublikationen
Darüber hinaus hat die HÖRMANN Gruppe heute ebenfalls ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Die freiwillige Erstellung dieses umfassenden Berichts in Anlehnung an die internationalen Richtlinien der Global Reporting Intiative (GRI-Standard) unterstreicht die langfristige Ausrichtung der HÖRMANN Industries. Ausgehend von den langjährigen Werten des Familienunternehmens dokumentiert der Nachhaltigkeitsbericht die vielfältigen Initiativen hinsichtlich verantwortungsvoller und nachhaltiger Unternehmensführung, des Beitrags zum Klimaschutz und zur Wahrnehmung der Verantwortung für die Gesellschaft und alle Stakeholder. Der Nachhaltigkeitsbericht kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.hoermann-gruppe.com/de/unternehmen/nachhaltigkeit