Die HÖRMANN Industries GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2TSCH) hat heute ihre Finanzergebnisse für die ersten sechs Monate 2021 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum stieg der Umsatz der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr von 234,2 Mio. € um 62,1 Mio. € auf 296,3 Mio. €, wovon rund 15 Mio. € auf ergebnisneutrale Materialpreiseffekte zurückzuführen sind. Die Umsatzsteigerung resultierte überproportional aus den Geschäftsbereichen Automotive und Communication, wohingegen die Bereiche Engineering und Services aufgrund der spätzyklischen Folgen der COVID-19-Pandemie und der im Krisenjahr 2020 zeitlich verschobenen Auftragsvergaben den Umsatz noch nicht realisieren konnten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der HÖRMANN Gruppe verbesserten sich im Berichtszeitraum deutlich auf 19,8 Mio. € (Vorjahr: 6,2 Mio. €) respektive 13,8 Mio. € (Vorjahr: -0,4 Mio. €). Das erste Halbjahr 2021 schloss mit einem Konzernüberschuss von 9,0 Mio. € (Vorjahr: -4,5 Mio. €) ab.

Dr. Michael Radke, CEO der HÖRMANN Industries GmbH: „Wir sind mit der Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 sehr zufrieden. Während die Geschäftsbereiche Engineering und Services noch die Folgen der Rezession in 2020 zu spüren bekommen haben, konnten wir uns in unseren Bereichen Automotive und Communication über eine sehr hohe Kundennachfrage freuen. Und auch wenn niemand sagen kann, welche Auswirkungen die COVID-19-Pandemie noch haben wird, blicken wir optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr, das wir auf Konzernebene voraussichtlich auf Vorkrisenniveau abschließen werden.“

 

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Im Bereich Automotive erhöhte sich der Umsatz aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage in den Produktsegmenten Lkw und Landmaschinen im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 118,5 Mio. € um 62,7 Mio. € auf 181,2 Mio. €. Der positiven Nachfrageentwicklung stand jedoch die Verknappung der Materialverfügbarkeit gegenüber, die zu massiv erhöhten Material- und Personalkosten für die Sicherstellung der Lieferfähigkeit führte und das Halbjahresergebnis deutlich belastet hat. Zudem muss im Vorjahresvergleich berücksichtigt werden, dass im Geschäftsbereich Automotive im Vorjahreszeitraum aufgrund großflächigiger Stilllegungen der Produktionskapazitäten in der Automobilindustrie die Produktion in den deutschen Werken unterbrochen war.

Der Bereich Communication profitierte von den staatlichen Konjunkturmaßnahmen und den zusätzlichen Investitionen in den Ausbau der europäischen Leit- und Sicherungstechnik für die Bahn sowie der effizienteren Gestaltung der Netzinfrastruktur zur Digitalisierung im Schienenverkehr („Digitale Schiene Deutschland“) und wies mit einem Umsatz von 76,6 Mio. € (Vorjahr: 64,9 Mio. €) ein Umsatzwachstum von 11,7 Mio. € gegenüber Vorjahr aus.

Mit Umsatzerlösen von 31,8 Mio. € lag der Bereich Engineering erwartungsgemäß deutlich unter dem Umsatz der Vorjahresperiode (41,4 Mio. €). Ursächlich hierfür war eine stark verzögerte Auftragsvergabe in 2020 in Folge der großen Unsicherheit in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Hingegen deutet der hohe Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2021 (83,1 Mio. €) darauf hin, dass der Bereich mittelfristig wieder an sein hohes Wachstum anknüpfen wird.

Der Geschäftsbereich Services steuerte 7,0 Mio. € (Vorjahr: 9,8 Mio. €) zum Konzernumsatz bei und war im ersten Halbjahr 2021 ebenfalls von der anhaltend zögerlichen Auftragsvergabe sowie von bestehenden Reisebeschränkungen stark belastet. Ziel ist es, mit der Kompetenz im Bereich Automatisierung und Wartung Kunden aus dem Non-Automotive Bereich zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden Anfang Januar 2021 der Unternehmensbereich Automation von der SAV GmbH in Mittweida sowie mit Wirkung zum 1. November 2021 der Betrieb SOLution-TEC GmbH in Wolfenbüttel übernommen.

 

Prognose für das Gesamtjahr angehoben

Wie in der Ad hoc-Mitteilung vom 10. August 2021 mitgeteilt, hat die HÖRMANN Industries GmbH ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 angehoben. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung erwartet die HÖRMANN Gruppe nunmehr einen Gesamtumsatz von 600 Mio. € bis 620 Mio. € (ursprüngliche Prognose 2021: 540 Mio. € bis 560 Mio. €; 2020: 521,5 Mio. €). Für das operative Geschäft wird ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 26 Mio. € bis 28 Mio. € prognostiziert (ursprüngliche Prognose 2021: 20 Mio. €; 2020: 12,6 Mio. €). Aufgrund der nach wie vor herrschenden großen Unsicherheit in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie können unerwartete negative wirtschaftliche Entwicklungen dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2021 von den prognostizierten Werten abweichen. 

Der Konzernzwischenbericht für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021 ist hier abrufbar: http://www.hoermann-gruppe.de/investor-relations/finanzpublikationen